Kontakt: mit.ivp@phbern.ch / aktualisiert am: 03.05.2016 / Diese Website wird bis am 30.05.2018 online sein.
Liebe Schülerin
Lieber Schüler
Herzlichen Dank für deinen Besuch an unserem Stand an der diesjährigen BEA. Da du sehr wahrscheinlich nicht alles anschauen und erst recht nicht alles ausprobieren konntest, stellen wir dir auf dieser Seite einige Informationen und Materialien zur Verfügung. Am meisten profitieren kannst du, wenn du die Seite zusammen mit einer erwachsenen Person studierst. Fragen kannst du jederzeit an mit.ivp@phbern.ch oder an heinz.hofer@phbern.ch stellen. Viel Vergnügen!
Wir sind: Helene Bumann, Daniela Dubach, David Faraco, Heinz Hofer, Katja Jost, Selina Kees, Sulamith Lüthi, Cécile Riesen, Natalie Schenk, Jana Schmid, Lisa Strausak, Niklaus Wirth
Die jungen Forscherinnen und Forscher
> Hier kannst du Bilder von unserem Stand anschauen
> Hier kannst du deinen selber erstellten Trickfilm über die Mondlandung anschauen.
Liebe Kinder und Jugendliche, sollte mit den Filmen irgendetwas nicht stimmen, dann schreibt uns bitte gleich eine E-Mail. Ihr habt sehr gut und konzentriert gearbeitet. Herzliche Gratulation!
> Hier kannst du das Forscherinnen- und Forscherheft herunterladen
> Hier kannst du den Flyer downloaden
Fragen von tunBern
Vielleicht hast du die Fragen schon in der Schule erhalten und teilweise bereits an der BEA beantworten können. Auf alle Fälle findest du auf dieser Seite alle Antworten dazu.
- Welche Sternbilder kann man heute Abend (29. und 30. April 2017) beobachten?
- Welche Planeten kann man heute Abend auffinden?
- In welchem Sternbild sitzt zurzeit der Jupiter?
- Wie bewegen sich von uns aus die Jupitermonde?
- Sieht man immer die gleichen Mondmeere?
Was du auf unserem Logo sehen kannst
Oben auf dieser Seite und auf dem Laborheft von tunBern siehst du unser Logo. Die zwei Bilder bedeuten Folgendes:
Die Faszination der Astronomie lässt kaum einen Menschen unberührt. Fasziniert ist man immer wieder von dem wunderschön funkelnden Sternenhimmel mit seinen Sternbildern. Der obere Teil des Logos stellt deshalb den Grossen Bären dar. Viele Menschen erkennen nur den Körper und den Schwanz (Wagen mit der Deichsel) des Grossen Bären. Du erkennnst natürlich das ganze Tier!
Beim Thema Sonnenfinsternis (weiter unten) erfährst du, was der untere Teil des Logos zu bedeuten hat.
[A] Untersuche den Sternenhimmel mit einer Sternkarte
Vielleicht hast du am Stand so konzentriert und motiviert gearbeitet, dass du das Material zum Bauen einer eigenen Sternkarte schon geschenkt bekommen hast, sonst kannst du dir das Material unter folgenden Links herunterladen:
Bei dieser Sternkarte kannst du einen eigenen Horizont, zum Beispiel derjenige von deinem Zimmer aus, einzeichnen.
Bild [Heinz Hofer]: Selbstgebaute Sternkarte 21 mit eigenem Horizont
Bild [Heinz Hofer]: Sternbilder, Mond und Planeten am 29. und 30. April 2017 um 22.00 Uhr. Bei fünf Sternbildern fehlen die Verbindungslinien.
Diesen Himmelsausschnitt siehst du heute Abend (29. und 30. April 2017) um 21.45 Uhr. Der graue Horizont stellt die Berge von Wilderswil dar. Je nach dem, wo du wohnst, verdecken die Berge weniger vom Sternenhimmel. Der Mond "sitzt" am 29. April auf dem rechten Horn des Stiers. Am 30. April "liegt" er schon bei den Füssen der Zwillinge. Er bewegt sich sehr schnell durch die Tierkreissternbilder, wie du dies in den nächsten Tagen beobachten kannst. Viel langsamer bewegen sich die Planeten. Der rote Mars sitzt zurzeit auch im Stier. Wie du auf dem Bild erkennen kannst, ist er in Wilderswil um diese Zeit schon untergegangen. Der gelbe Jupiter "sitzt" in der Jungfrau. Er wird ein ganzes Jahr brauchen, bis er im nächsten Tierkreissternbild Waage angekommen ist.
Ein Sternbild wurde vergessen anzuschreiben. Findest du heraus, wie es heisst?
Bei fünf Sternbildern fehlen die Verbindungslinien. Es sind diejenigen Sternbilder, die in der Geschichte vom König Arktur, der schönen Cassiopeia und dem Grossen Bären vorkommen.
[B] Untersuche, wo die Planeten heute am Himmel zu finden sind
Die Planeten sind auf einer Sternkarte nicht zu finden, da sie sich ständig bewegen und daher nicht an ein Sternbild gebunden sind. Die Planeten bewegen sich wie der Mond und die Sonne entlang der Tierkreissternbilder. Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind meistens heller als die hellsten Sterne und können somit ausgezeichnet von blossem Auge beobachtet werden. Sind sie nicht auffindbar, so bewegen sie sich gerade vor oder hinter der Sonne durch.
Planet Jupiter
Wie du oben im Bild sehen kannst, sitzt der Jupiter zurzeit im Tierkreissternbild Jungfrau. Er wird ein ganzes Jahr brauchen, bis er sich zum nächsten Tierkreissternbild Waage weiterbewegt hat. Die Waage ist auf diesem Himmelsausschnitt nicht zu sehen, da sie erst am Aufgehen ist.
Der Jupiter bewegt sich somit viel, viel langsamer durch die Tierkreissternbilder als der Mond. Wie du im Bild sehen kannst, bewegt sich der Mond bereits innerhalb eines Tages(vom 29. bis am 30.04.) ein halbes Tierkreissternbild weiter.
Der Jupiter ist derjenige Planet mit den meisten Monden, die ihn umkreisen. Vier davon sind sehr gross, ungefähr so gross wie unser Erdenmond. Sie heissen Galileische Monde, da sie Galilei 1608 mit einem Fernrohr entdeckt hat.
Du konntest bei einem Posten das Modell der Jupitermonde studieren und hast vielleicht Folgendes herausgefunden: Die vier grossen Jupitermonde kreisen zwar um den Jupiter, da die Erde jedoch ungefähr in der gleichen Ebene liegt, bewegen sich die Monde (durch einen Feldstecher oder durch ein Fernrohr betrachtet) von uns aus gesehen ungefähr auf einer Linie.
Bild [Heinz Hofer]: Die vier Galileischen Monde (Io, Europa, Ganymed und Kallisto) des Jupiters bewegen sich ungefähr auf einer Linie.
Es ist sehr spannend, dieses Schauspiel selber zu beobachten. Da der innerste Mond Io nur rund 42 Stunden für eine Umrundung braucht, ändert sich die Lage der Monde sehr schnell. Ist zum Beispiel Io heute Abend "links" vom Jupiter aufzufinden, so hat er morgen Abend die Seite bereits gewechselt. Auf folgender Website >aktuelle Stellung der Jupitermonde kannst du nachschauen, wo die Jupitermonde zurzeit stehen.
Planet Mars
Der rötliche Mars bewegt sich etwas schneller als der Jupiter durch die Tierkreissternbilder. Er kann bei tiefem Horizont noch bis Ende Mai beobachtet werden und taucht dann erst wieder im September am Morgenhimmel auf.
Wo befinden sich zurzeit die anderen Planeten?
Merkur ist zu nahe bei der Sonne und kann somit zurzeit nicht beobachtet werden.
Venus geht erst am Morgen etwas nach 04:00 Uhr auf.
Saturn geht auch erst um etwas nach Mitternacht im Osten auf.
Die Tierkreissternbilder und die Tierkreiszeichen
Wie bereits erwähnt, bewegen sich der Mond, die Sonne und die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn durch die Tierkreissternbilder. Die Planeten Uranus und Neptun bewegen sich genau gleich, sie sind jedoch zu wenig hell und können von blossem Auge nicht beobachtet werden.
Die unten aufgeführten Tierkreissternbilder und Tierkreiszeichen kannst du > hier herunterladen.
Findest du heraus, welches Bild zu welchem Sternbild gehört?
Bilder [Heinz Hofer]: Die Tierkreisbilder wurden in Anlehnung an die drehbare Sternkarte „Zodiak“ von Joachim Schultz gezeichnet. Die Tierkreisbilder wurden damals von C.J. Bessenich kreiert. Die Sternkarte wurde 1946 von der Mathematisch-Astronomischen Sektion am Goetheanum in Dornach herausgegeben.
[C] Höre dir Geschichten zu Sternbildern an und finde die Bilder am Sternenhimmel
> Hier kannst du die Geschichte vom König Arktur, der schönen Cassiopeia und dem Grossen Bären hören und sehen.
Auf der folgenden Sternkarte siehst du noch einmal den Sternenhimmel von heute Abend um 21.45 Uhr. Den Sternbildern, die in der Geschichte vorkommen, fehlen auch hier die Verbindungslinien. Findest du sie heraus?
Bild [Heinz Hofer]: Die Sternbilder am 29. und 30. April 2017 um 21.45 Uhr. Bei fünf Sternbildern fehlen nach wie vor die Verbindungslinien.
[D] Untersuche wie sich der Mond bewegt
Neben den Mondphasen kannst du beim Mond folgende zwei Phänomene gut beobachten:
[D1] Der Mond wandert durch die Tierkreissternbilder - er verspätet sich jeden Tag
Wie du oben im Bild Sterne, Mond und Planeten am 29. und 30. April 2017 sehen kannst, wandert der Mond vom 29. bis am 30. April bereits ein halbes Tierkreissternbild nach links. Er muss sich auch beeilen, da er in etwas mehr als 27 Tagen wieder beim Horn des Stieres zurück sein muss.
[D2] Die Mondmeere
Bild [Heinz Hofer]: Fünf bekannte Meere auf dem Mond. Im Meer der Ruhe sind die ersten Menschen gelandet.
Bild [Heinz Hofer]: Das spielende Kind auf dem Mond
Die Figur des fussballspielenden Kindes am rechten Rand des Mondes kannst du dir sicher gut merken. Du wirst rasch feststellen, dass bei zunehmendem Mond das Kind immer am Spielen ist. Beim abnehmendem Mond ist dieser Teil nach einer gewissen Zeit zwar nicht beleuchtet, aber häufig kannst du trotzdem das Kind schwach erkennen. Auf alle Fälle zeigt dir der Blick durch den Feldstecher, dass das Kind immer noch da ist.
Somit zeigt uns der Mond immer die gleiche Seite und die uns bekannten Meere wackeln nur leicht hin und her.
Im Meer der Ruhe sind übrigens 1969 die ersten Menschen gelandet (Apollo 11).
[E] Mache dich auf den Weg zur Astronautin oder zum Astronauten
Astronaut Claude Nicollier
Claude Nicollier ist der einzige Schweizer, der im Weltraum war. Er hat unter anderem das Weltraumteleskop Hubble gewartet. Dazu musste er das Space Shuttle sogar verlassen.
Claude Nicollier war 2013 an der Kinderuniversität Winterthur zu Gast. Seinen Beitrag kannst du unter >Raumfahrt zum Mars anschauen.
1992 hat Claude Nicollier den Satelliten EURECA mit dem Space Shuttle in eine Erdumlaufbahn gebracht. 1993 wurde der Satellit wieder eingefangen und auf die Erde gebracht. Der Satellit ist im Verkehrsaus der Schweiz in Luzern aufgehängt. Er ist eines der wenigen originalen Raumfahrzeuge, das in einem Museum erhalten geblieben ist.
Bild [Heinz Hofer]: Der von Claude Nicollier 1992 in den Weltraum transportierte Satellit EURECA ist im Verkehrshaus in Luzern ausgestellt. Er hat eine Spannweite von 20 Metern!
Verkehrshaus der Schweiz in Luzern
Die Raumfahrtausstelung im Verkehrshaus wurde erweitert und ganz neu aufgebaut. Die Ausstellung heisst > Mission Raumfahrt und ist sehr zu empfehlen.
[E1] Beobachte die Internationale Raumstation ISS beim Überflug
Die ISS hat eine Fläche von rund 100m x 100m und reflektiert deshalb sehr viel Sonnenlicht, weshalb sie sehr gut beobachtet werden kann. Du beobachtest sie am besten, wenn es bei uns schon oder noch dunkel ist, die Raumstation jedoch noch von der Sonne beschienen wird. Dies ist nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang der Fall. Du kannst dann den hellen Lichtpunkt, der ohne zu blinken über den Himmel gleitet, während mehreren Minuten beobachten. > Die sichtbaren Überflüge der ISS kannst du jederzeit im Netz nachschauen. Beachte, dass du oben rechts auf der Website deinen Beobachtungsort eingeben musst.
[E2] Erstelle einen eigenen Trickfilm wie man auf dem Mond landet
Vielleicht hast du den Trickfilm der Schülerinnen und Schüler > Der Weg zum Mond an der Ausstellung schon gesehen, sonst klicke einfach den Link an. Zum Film gibt es auch noch ein > Puzzle, bei dem du überprüfen kannst, ob du die verschiedenen Phasen der Mondlandung begriffen hast. Dieses Puzzle ist eigentlich für Lehrpersonen gedacht, vielleicht kannst du trotzdem etwas damit anfangen und vielleicht hat ja deine Lehrerin oder dein Lehrer Interesse daran.
[E3] Informatik und Roboter
Möchtest du Astronautin oder Astronaut werden musst du dich unter anderem für Informatik interessieren. Auch die Informatik ist ein sehr interessantes Gebiet.
Bild [Heinz Hofer]: Der Discovery von fischertechnik erkundet den Mars
Ohne Informatik und Roboter wüssten wir heute viel, viel weniger über das Universum. Mit Hilfe der Technik erfahren wir immer mehr über den Kosmos und das Staunen wird immer grösser. Du hast vielleicht unseren Fischertechnik-Marsroboter gesteuert oder sogar selber programmiert.
Interessiert dich das Programmieren? Möchtest du selber eine Figur steuern? Auf der > Scratch-Homepage kannst du mit einfachen Funktionen einer Katze befehlen, was sie machen soll. Du kannst sogar selber Spiele programmieren. Mit etwas Geduld und der Hilfe der Homepage bist du bald eine richtige Programmiererin oder ein richtiger Programmierer! Viel Spass!
[F] Untersuche die Sonne - Achtung: Du kannst bei falscher Handhabung erblinden!
[F1] Untersuche das Licht einer Gasentladungslampe. Genau gleich untersucht man das Licht der Sterne, der Polarlichter und der Sonne
Du hast vielleicht mit dem Handspektrometer das Licht der Gasentladungslampen der BEA-Halle untersucht.

Bild [Heinz Hofer]: Das Handspektrometer von > Astro-Media
Du hast festgestellt, dass das weisse Licht der Halle aus einzelnen Farben zusammengesetzt ist.

Bild [Heinz Hofer]: Spektrum der Gasentladungslampen der Lampen der BEA-Halle
Sterne
Nach dem gleichen Prinzip untersucht man auch die Zusammensetzung des Lichtes der Sterne und schliesst daraus unter anderem, wie heiss ein Stern ist und welche Gase sich in der Sternenatmosphäre befinden. Im WAS IST WAS (Band 6: STERNE) gibt es einen > Text dazu für die Älteren unter euch.
Polarlichter
Polarlichter entstehen ähnlich wie das Licht in einer Gasentladungslampe. In einer Gasentladungslampe fliegen kleine, geladene Teilchen (Elektronen und Protonen) von der einen Seite der Lampe zur anderen und stossen dabei auf ihrem Weg auf Gasteilchen, die sie zum Leuchten anregen. Bei den Nordlichtern stammen die schnellen, kleinen und geladenen Teilchen (Elektronen und Protonen) von der Sonne. Diese Elektronen und Protonen prallen dann in der Erdatmosphäre auf Teilchen der Luft und regen diese zum Leuchten an. In Longyearbyen auf Spitzbergen (> The University Cantre in Svalbard) hat man folgendes Spektrum des Polarlichts gemessen.

Bild [Lorentzen/Egeland (2011:35)]: Auch das Licht der Nordlichter besteht aus einzelnen Spektrallinien (Farben).
Longyearbyen auf Spitzbergen ist das nördlichste "richtig" bewohnte Dorf der Erde. Die längste Strasse, die es dort gibt, ist 15 km lang und hört auf einem kleinen Berg auf, wo die so genannte Kohlegrube "Gruve 7" ihren Eingang hat und die Spektrometer und zwei Radarstation EISCAT aufgebaut sind (siehe Bild unten). Die Radarstationen dienen auch der Erforschung der Polarlichter sowie der Atmosphäre.
Bild [Nik Hofer]: Die EISCAT-Radarstationen in Longyearbyen auf Spitzbergen
Polarlichter selber beobachten zu können, ist etwas sehr Spezielles und unglaublich Faszinierendes. Polarlichter auf der Nordhalbkugel nennt man übrigens häufig auch Nordlichter (Aurora borealis). Man muss jedoch sehr weit in den Norden reisen - zum Polarkreis oder weiter -, um dieses Phänomen gut sehen zu können. Polarlichter gibt es auch auf der Südhalbkugel, dort nennt man sie Südlichter (Aurora australis).
Am 01. März 2017 konnte in Island ein wunderschöner Nordlichtsturm beobachtet werden. Von einem Sturm spricht man dann, wenn sich die Nordlichter schnell bewegen und rasch verändern.

Bild [Heinz Hofer]: Nordlichtsturm vom 01.03.2017 am Walfjord auf Island
Im folgenden > Film über den Nordlichtsturm kannst du einerseits beobachten, wie schnell sich Polarlichter bewegen können und andererseits, wie hell es bei einem Polarlichtsturm werden kann.
Über diesen Nordlichtsturm gibt es auch eine > Bildergalerie [Heinz Hofer].
WAS IST WAS hat auch einen > Artikel zum Thema Wie entstehen Polarlichter? verfasst.
[F2] Sonnenfinsternis
Du konntest bei diesem Posten den Modellmond so bewegen, dass genau über Spitzbergen eine totale Sonnenfinsternis stattfindet. Und genau dies ereignete sich am 20. März 2015 über Longyearbyen auf Spitzbergen. Du siehst unten auf der Karte mit einem schwarzen Strich eingezeichnet, wo auf der Erde die Sonnenfinster total war, das heisst wo der Mond die Sonne ganz abzudecken vermochte. Neben Spitzbergen ging der Schatten auch noch über die Färöer-Inseln. Es ist doch fast unglaublich erstaunlich, dass der Mond so genau vor die Sonne passt. Der Streifen, wo Totalität herrscht, ist übrigens normalerweise noch schmaler. Er war 2015 relativ breit (ca. 450 km), da die Sonne sehr tief am Horizont stand und somit die Schatten länger waren.

Bild [Heinz Hofer]: Verlauf des Mondschattens bei der totalen Sonnenfinsternis vom 20. März 2015
Beim Thema Polarlichter wurde bereits von der Radarstation EISCAT berichtet. Diese dient ja unter anderem zur Erforschung der Nordlichter. Nun konnte die Sonnenfinsternis 2015 von Longyearbyen aus, also vom Standort der Radarstation, beobachtet werden. Wir hatten den Plan, mindestens einen Teil der Sonnenfinsternis so zu fotografieren, dass die Radarstation genau vor die Sonne zu stehen kommt. Dazu mussten wir den Standort des Fotoappaterates peinlichst genau wählen und ständig verändern, da sich die Sonne ja bewegt.

Bild [Nik Hofer]: Kamerastandort beim Fotografieren der Sonnefinsternis vom 20.03.2015 bei Longyearbyen auf Spitzbergen. Im Hintergrund auf dem Berg (Gruve 7) sieht man die Radarstation EISCAT.
Uns gelang es tatsächlich, die Radarstation EISCAT genau vor der Sonne bei beginnender Sonnenfinsternis zu fotografieren:
Bild [Nik und Heinz Hofer, Kanten nachgeschärft]: Radarstation EISCAT vor der Sonne während der Sonnenfinsternis von 2015. Rechts beginnt der Mond die Sonne langsam abzudecken.
Die Radarstation dient ja zur Erforschung unter anderem der Nordlichter. Sie ist für uns eine Art Symbol für die Verbindung von uns Menschen auf der Erde zu den Himmelsphänomenen. Eine dieser Aufnahmen wurde deshalb in unser Signet für tunBern 2017 eingebaut.
Die Sonnenfinsternis von 2015 in Longyearbyen auf Spitzbergen dauerte nur 2 Minuten und 20 Sekunden. Da der Mond während dieser Zeit das blendende Sonnenlicht abdeckte, konnten unter anderem Folgendes beoabachtet werden:
- Roten Protuberanzen (in die Höhe geschleudertes Sonnenmaterei) nahe der Sonnenoberfläche
- Korona (obere Sonnenatmosphäre), die interessanterweise viel heisser ist (mehrere Millionen Grad) als die Sonnenoberfläche (5'500 Grad)

Bild [Nik und Heinz Hofer]: Rote Produberanzen während der Sonnenfinsternis 2015

Bild [Nik und Heinz Hofer]: Sonnenkorona (obere Atmosphäre) während der Sonnenfinsternis 2015
Bild [Nik und Heinz Hofer]: Ablauf der Sonnenfinsternis vom 20.03.2015 zwischen 11:03 und 11:18 Uhr
Weitere Materialien
Die Lernsoftware Sternbilder kennen lernen kann beim > Schulverlag bezogen werden.
Empfohlene Literatur
- Dühnfort, Erika (2017): Vom grössten Bilderbuch der Welt. Stuttgart: Urachhaus.
Geschichten zu Sternbildgruppen (Sommerdreieck/ Bootes, Cassiopeia und Grosser Bär/...). Zielstufe: 3.-5. Klasse. Sehr zu empfehlen. Neuauflage erscheint im Mai 2017. - Keller, Hans-Ulrich (jährlich): Kosmos Himmelsjahr. Sonne, Mond und Sterne im Jahrslauf. Stuttgart: Franckh Kosmos.
"[...] und die beliebten Monatsthemen: das "Kosmos Himmelsjahr" ist ein Multitalent, das von seinen Lesern sehr geschätzt wird. So erfährt man zum Beispiel, wann die Sonne aufgeht, welche Mondphase gerade herrscht und wo die Planeten zu finden sind. Die Monatsthemen erläutern astronomische Phänomene und gehen auch auf aktuell diskutierte Fragen ein" (vgl. books.ch, 20.03.2017). - Kraul, Walter (2014): Erscheinungen am Sternenhimmel. Stuttgart: Freies Geistesleben.
"Wer selbst Beobachtungen am Sternenhimmel machen möchte, stösst oft auf die Schwierigkeit, gelerntes astronomisches Wissen mit dem tatsächlich am Himmel Sichtbaren in Zusammenhang zu bringen Walter Kraul stellt alle wesentlichen Erscheinungen am Sternenhimmel anschaulich dar und macht es dem Betrachter leicht, Himmelsphänomene zu verstehen. Die astronomischen Besonderheiten werden so lebendig geschildert, dass der Leser neugierig wird und Lust bekommt, den Sternenhimmel zu beobachten" (vgl. books.ch, 20.03.2017). Sehr zu empfehlen. - Perrey, Werner (2004): Sternbilder und ihre Legenden. Stuttgart: Urachhaus.
"Nach dem Sternbilderkatalog des Ptolemäus und den ältesten erhaltenen Sternbilderkarten sowie den jeweiligen Sternmythen wurden von Werner Perrey die alten Bilder neu dargestellt. Zu jedem Sternbild wird die Legende erzählt, wobei der Verfasser auch hier auf die ältesten Quellen (Homer, Ovid, Nonnos u.a.) zurückgegriffen hat. Die Namen der hellsten Sterne sind angegeben und werden erläutert. An einer Skizze wird gezeigt, wann und wo das jeweilige Sternbild am Himmel zu finden ist" (vgl. books.ch, 27.11.12). Sehr zu empfehlen, aber leider vergriffen. - Roth, Hans (jährlich): Der Sternenhimmel. Das Jahrbuch für Hobby-Astronomen. Stuttgart: Franckh Kosmos.
" Ausserdem informiert das traditionsreiche Jahrbuch besonders ausführlich über den Stand von Sonne, Mond, Planeten, Kleinplaneten und Kometen. Der Astro-Kalender für jeden Tag enthält über 3.000 Himmelsereignisse für passionierte Himmelsbeobachter. " (vgl. books.ch, 20.03.2017). - Schilling, Govert (2011): Das Kosmos Buch der Astronomie. Die Wunder des Weltalls verstehen. Stuttgart: Franckh Kosmos.
Von der Geschichte der Sternkunde bis zur Zukunft des Universums (vgl. books.ch, 20.03.2017). - Zingsem, Vera / Roemer, Thomas (2014): Wanderer am Himmel. Die Welt der Planeten in Astronomie und Mythologie. Berlin: Springer.
"Auf gekonnte Art - unterstützt durch beeindruckende Bilder, interessante Fakten und unterhaltsame Anekdoten - werden dem Leser zwei spannende Welten nahegelegt: Die Planeten unseres Sonnensystems und die Mythologie, die sich hinter ihren Namen verbirgt" (vgl. books.ch, 20.03.2017).
Weitere Literatur
- Lorentzen, Dag Arne/ Egeland, Alv (2011): Dayside Aurora. The Fingerprint oft he Polar Atmosphere. Svalbard: UNIS.
Bildnachweis
Die Bilder wurden bereits im Text referenziert, ausser der Grosse Bär im Signet. Dieser wurde in Anlehnung an Dühnfort (2017) gezeichnet.